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Wirbelsäulenpraxis Lübeck
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Wirbelsäule

Neurochirurgische "Volkskrankheit"

Wirbelsäulen- bzw. Bandscheibenbedingte Erkrankungen stellen in den industriealisierten Ländern westlicher Prägung mittlerweile eine echte „Volkskrankheit“ dar und sind die häufigsten Gründe für Krankschreibung bzw. Arbeitsunfähigkeit. Von volkswirtschaftlicher Bedeutung sind aber nicht nur die Wirbelsäulenerkrankungen von Menschen im erwerbsfähigen Alter. In zunehmenden Maße sind durch die Überalterung der Bevölkerung auch ältere Menschen betroffenen, nicht zuletzt auch durch immer besser werdende Information der entsprechenden Patienten durch besser zugängliche Medien. Auf der anderen Seite wird es für den interessierten Patienten immer schwieriger, bei der zunehmenden „Flut“ an Therapieoptionen bei Wirbelsäulenerkrankungen geeignete von weniger geeigneten Therapieverfahren zu unterscheiden. Die eindeutige Tendenz in der Wirbelsäulenchirurgie geht zu immer weniger invasiven Therapiemöglichkeiten. Aufgabe des Wirbelsäulenchirurgen ist es daher in immer größerem Ausmaße, den Patienten objektiv zu beraten. Er sollte bestrebt sein, seine Therapie so minimalinvasiv wie möglich zu gestalten, im Bedarfsfalle sollten aber auch große, eingreifende Operationen durchgeführt werden können.

Wir sind bestrebt, notwendige Eingriffe an der Wirbelsäule so wenig invasiv wie möglich zu gestalten. Operationen werden daher mit kleinem Hautschnitt (4-5cm) meistens mithilfe eines Operationsmikroskopes und mit Mikroinstrumenten durchgeführt. Die Entwicklung geht auch hier voran, so können z.B. Bandscheibenoperationen heute in „Schlüssellochtechnik“erfolgen. Die Hautschnitte und die damit verbundene Weichteiltraumatisierung können noch kleiner gehalten werden, die Operation wird mithilfe eines Operationsendoskopes durchgeführt.

Im Gegensatz zu den bandscheibenbedingten Erkrankungen der Wirbelsäule ist die Wirbelkanalverengung aufgrund von Verschleißerscheinungen eine Erkrankung des fortgeschrittenen Alters (Maximum bei 60-80 Jahren). Aufgrund des natürlichen Verschleißprozesses der Bandscheiben kommt es zu einer Höhenminderung der Bandscheibenfächer (die Körpergröße nimmt ab!). Es kommt zu einer Destabilisierung der einzelnen Wirbelsäulensegmente, der Körper begegnet diesem Prozess durch „Reparaturvorgänge“ , es kommt zu Knochenanbauten im Bereich der kleinen Wirbelgelenke und erschlafften Bandstrukturen. Bis hierhin handelt es sich also um keinen pathologischen Prozess sondern um einen biologischen Regelvorgang, den jede Wirbelsäule mit zunehmenden Alter durchmacht. Von einer Krankheit kann man also erst sprechen, wenn es aufgrund der oben beschriebenen Knochenanbauten zu einer hochgradigen Einengung des Wirbelkanals mit daraus resultierenden Schmerzen oder neurologischen Defiziten kommt.
Aufgrund des immer höher werdenden Durchschnittsalters der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen und der immer besser werdenden Aufklärung über das Krankheitsbild auch der älteren Patienten, ist die Zahl der operativen Eingriffe bei Wirbelkanalverengung in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen.

Die Osteoporose ist die häufigste chronische Erkrankung des Skeletts, die Wirbelsäule ist dabei neben dem Oberschenkelknochen vornehmlich betroffen. Schätzungen besagen, dass bei ca. 30% aller Frauen über 60 Jahren osteoporotische Brüche der Wirbelkörper auftreten. Neben Herzerkrankungen und Diabetes mellitus ist die Osteoporose die häufigste chronische Erkrankung im Alter. Durch die höhere Lebenserwartung in den Industrieländern steigt die Zahl der Betroffenen ständig an.
Osteoporotische Wirbelfrakturen betreffen meistens die mittlere Brustwirbelsäule und den Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule, Bedingt durch die Frakturen kommt es zu Verkrümmungen der Wirbelsäule mit entsprechender Störung der Statik. Verbunden mit Wirbelkörperfrakturen sind starke Schmerzen, welche mitunter mehrere Wochen und auch Monate anhalten. Neben den Schmerzen kommt es zu Bewegungseinschränkungen, eine stationäre Krankenhausbehandlung ist oft unumgänglich.
Die medikamentöse Behandlung der Osteoporose ist mittlerweile etabliert, führt aber im Falle einer osteoporotischen Wirbelfraktur nur selten zu einer schnellen Schmerzlinderung. Invasive chirurgische Maßnahmen, wie Aufrichtung und Verschraubung der gebrochenen Wirbelsäulenabschnitte, sind bei den meist älteren Patienten problematisch, auch schon allein wegen der mangelnden Fixationsmöglichkeiten von Implantaten im
osteoporotischen Knochen.

Die Vertebroplastie und die Kyphoplastie sind relativ neuartige Methoden zur Behandlung von osteoporotischen Wirbelbrüchen bzw. Tumoren (z.B. Metastasen) der Wirbelkörper, die wir erfolgreich anwenden.

Bei einigen Wirbelsäulenerkrankungen sind Versteifungsoperationen notwendig, d.h., zwei oder mehrere Wirbelkörper werden mithilfe eines Schrauben-Stab-Systems miteinander verbunden. Der Hautschnitt und die entsprechende Weichteiltraumatisierung wird damit naturgemäß größer. Unter "Wirbelsäulenstabilisation" sind die wichtigsten Wirbelsäulenerkrankungen und die zur Therapie notwendigen gängigen Stabilisationsverfahren aufgeführt aufgeführt.